Arten unterscheiden sich teilweise regional sehr deutlich, was umfassende Anpassungen an ein lokales Klima und Konkurrenzbedingungen, was optimal mit dem Auftreten von Fraßinsekten oder Bestäubern koordiniert ist. Versetzt man Pflanzen z.B. aus Norddeutschland nach Bayern passen beispielsweise das zeitlichen Auftreten von Blütezeiten und Bestäubern nicht mehr zusammen. Im schlimmsten Fall wird eine Pflanze dann gar nicht bestäubt oder nur noch sehr unzureichend.
Breiten sich die unpassenden genetischen Grundlagen innerhalb eines Vorkommensgebiets aus, kann dies dazu führen, dass das Überleben der Art unsicher wird.
Deutlich kleinräumigere Herkunftsbezeichnungen verbergen sich hinter dem Begriff „autochthon“. Hiermit sind in der Regel Pflanzen gemeint, die direkt von dem betreffenden Wuchsort entstammen. So werden beispielsweise in Artenhilfsprogrammen seltenste Pflanzen vermehrt und in direkter Nähe zum Herkunftsort (zumeist innerhalb der gleichen Kommune) wieder angesiedelt.
Im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Universität Hannover wurde im Jahr 2010 für die kommerzielle Produktion von regionalem Saat- und Pflanzgut eine Abgrenzung von 22 Ursprungsgebieten auf der Grundlage der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nach Meynen & Schmithüsen (1953-1962) erarbeitet. Diese Gebietskulisse wurde im Zusammenhang mit dem Artenfilter der Universität Hannover entwickelt, welcher Orientierung zu der Frage bietet, welche Arten in dem jeweiligen Ursprungsgebiet als Regiosaat- und Pflanzgut geeignet sind, und damit pauschal in Standardmischungen im gesamten Ursprungsgebiet zum Einsatz kommen können.
BfN zu Gebietseigenes Saat- und Pflanzgut krautiger Arten
Als Staudengärtnerei beziehen wir Saatgut von Firmen die im jeweiligen Herkunftsgebiet Pflanzen vom Naturstandort beernten. Wo die jeweiligen Pflanzen "autochton" sind wird bei uns im Artikeltext mit angegeben. All diesen Pflanzen ist gemeinsam, dass es sich um Wildpflanzen handelt die bei uns heimisch sind.
Anbieten können wir diese Pflanzen aufgrund der langen Vorlaufzeit erst ab Mitte 2024.